Opel Frontera: SUV wird günstiger als die Kleinwagen

Stellantis reagiert auf die Kritik an zu hohen Preisen für die E-Autos und bringt mit dem Frontera ein vergleichsweise günstiges Modell auf den Markt.

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Opel Frontera 2024

(Bild: Opel)

Lesezeit: 3 Min.

So konnte es nicht mehr weitergehen: Elektroautos von Stellantis wurden nicht nur von uns als zu teuer kritisiert. Ein Konzern, der es auf die Masse der Autofahrer abgesehen hat, muss für diese auch erreichbar sein. Ein Corsa Electric für mehr als 40.000 Euro ist das eindeutig nicht. Mit dem Sondermodell Yes zeichnete sich bereits ein Umdenken an, dass nun mit dem Frontera noch deutlicher sichtbar wird.

Das SUV wird mit vier Motorisierungen angeboten: Zwei Hybriden und zwei batterieelektrischen Antrieben. Bei den Hybriden handelt es sich um den 1,2-Liter-Dreizylinder mit einem 21 kW starken E-Motor im Sechsgang-Getriebe, der beispielsweise in Opel Corsa und Peugeot 208 mit 74 und 100 kW angeboten wird. Für den Frontera Hybrid nennt Opel einen Einstiegspreis von rund 24.000 Euro. Das wären rund 2000 Euro weniger als momentan für die identisch motorisierten Corsa und 208.

Noch gibt es keine detaillierten Daten zu den batterieelektrischen Versionen. Wir gehen davon aus, dass es wie im Corsa eine Ausführung mit 100 kW und 51-kWh-Batterie und eine mit 115 kW und 54 kWh. Die Reichweite im WLTP soll bei 300 bzw. 400 km liegen. Für das Basismodell will Opel etwa 29.000 Euro in die Preislisten schreiben. Auch das liegt deutlich unterhalb dessen, was für die Kleinwagen verlangt wird – von ähnlichen großen Modellen wie Opel Mokka Electric oder Peugeot e-2008 ganz zu schweigen. Ein Schlüssel für diese Preise dürfte eine vereinfachte Produktion sein, denn Opel deutet im Beipackzettel für die Presse an, dass die Möglichkeit einer individuellen Zusammenstellung des Autos eingeschränkt sein wird. Es soll zwei Ausstattungslinien geben, die mit zwei Paketen erweitert werden können.

Spannend wird nicht nur zu beobachten sein, wie die Kunden auf das Ende dieser Wahlfreiheit reagieren, die es im elektrischen Corsa schon gibt. In den Autohäusern muss aber vor allem verargumentiert werden, warum ein deutlich kleineres Modell erheblich mehr kostet. Zumal der Frontera nicht mit Größe allein punktet. Auf Wunsch gibt es ihn mit einer dritten Sitzreihe. Die maximale Dachlast liegt bei weit überdurchschnittlichen 240 kg – genug für ein Dachzelt samt zwei Erwachsenen. Wer sich mit dem Gedanken an einen Opel nicht anfreunden kann: Es wäre erstaunlich, wenn der Stellantis-Konzern dieses Auto perspektivisch nur in einer Verpackung anbieten würde. Mit Setzlingen von Peugeot und Citroën darf fest gerechnet werden.

(mfz)